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Alltag inmitten des Krieges
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Wie geht es uns?
Unser Pilger-Hospiz in Jerusalem halten wir offen und war seit Kriegsbeginn am 7. Oktober 2023 auch nie geschlossen. Wenngleich die Auslastung bei den Gästezimmern in diesen Monaten zwischen lediglich 10 bis 15 Prozent liegt, so sind doch unsere wenigen Gäste dankbar, dass sie ein offenes und gastfreundliches Haus vorfinden. Ein Hauch von Alltag inmitten dieses furchtbaren Krieges, ausgelöst durch ein brutales Massaker, das vielen die Sprache verschlägt. |
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Viele andere kirchliche Gästehäuser haben ihren Betrieb völlig geschlossen; mit allen Konsequenzen, die derlei mit sich bringt: vor allem MitarbeiterInnen, die arbeitslos zu Hause ausharren müssen.
Auch wir haben den Betrieb zurückgefahren und das Angebot in unserem Café Triest eingeschränkt. Auch bei uns haben viele MitarbeiterInnen ihren Urlaub aufgebraucht und bereitwillig auch unbezahlten Urlaub in Kauf genommen.
Doch langsam, so hoffen wir, zeichnet sich eine vorsichtige Entspannung ab. Es gibt wiederum Anfragen für Reisen in das Heilige Land und auch die Zahl der Gäste, die tagsüber in unserem Garten einkehren, nimmt bescheiden aber stetig zu.
Ja, tatsächlich: Es gibt so etwas wie einen „Alltag im Krieg“. Es muss ihn auch geben, damit wir – die wir hier vor Ort sind – auch „leben“ können und angesichts der schrecklichen Bilder des 7. Oktobers und auch vom Kriegsgeschehen in Gaza selbst nicht verzweifeln.
Jerusalem ist nicht Kriegsgebiet.
Der Großteil des Landes ist nicht Kriegsgebiet.
Reisen nach Bethlehem, nach Nazareth, nach Tel Aviv und auch nach Ramallah sind möglich wie eh und jeh.
Auch wenn uns die täglichen Nachrichten etwas anderes suggerieren: Der Krieg – schlimm genug – ist auf Gaza und die umgebenden israelischen Gemeinden und Städte beschränkt und ebenso im Norden, an der Grenze zum Libanon, massivst spürbar.
Zu den unzähligen palästinensischen Flüchtlingen im Gazastreifen kommen Hundertausende israelische Flüchtlinge, die innerhalb des Landes ihre Häuser und Städte verlassen mussten, angesichts des anhaltenden Raketenbeschusses der Hamas und der Hisbollah. Mit anderen Worten: Auch wenn Jerusalem nicht Kriegsgebiet ist, so ist der Krieg doch gegenwärtig: in unseren Gesprächen, in unseren Gebeten.
Es gibt kaum ein Gespräch unter Freunden, das sich nicht um den Krieg und die immer noch in Gewalt der Hamas befindlichen israelischen Geiseln drehen würde. Dabei mache ich immer wieder die Erfahrung, dass die Bruchlinien des Für und Wider nicht einfach entlang der Grenzen der Volkszugehörigkeit verlaufen, sondern mitten hindurch gehen: In der israelischen Öffentlichkeit wird heftig diskutiert und kritisiert (ein Zeichen für eine starke Demokratie) und auch in der palästinensischen Gesellschaft geht nicht jeder d´accord mit den Positionen der Hamas.
Was die Menschen aber eint, ist die Sehnsucht nach Frieden, nach der Freilassung der Geiseln, von der alles abhängt, nach einem Ende des Krieges, nach Sicherheit und Gerechtigkeit. Die letzten beiden Stichworte – Sicherheit und Gerechtigkeit – sind entscheidend: Sie müssen beiden Völkern – Israelis wie Palästinensern – zuteilwerden, wenn die Lösung des Konflikts auch dauerhaft sein soll.
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Zum späten Antrittsbesuch bei Bischof Marketz
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Der Kärntner Bischof Dr. Josef Marketz ist ein großer Freund unseres Hauses und des Pilgerns in das Heilige Land; des Öfteren war er bereits bei uns in Jerusalem zu Gast. Doch die Pandemie und der Krieg haben es bislang verhindert, dass ich ihm seit seiner Bestellung zum Bischof von Gurk-Klagenfurt einen Besuch abstatten konnnte. Am 21. Mai war es endlich soweit.
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Ein altes Privileg
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Dank unserer guten Kontakte zur muslimischen Religionsgüterverwaltung in Jerusalem waren wir mit unseren aktuellen Freiwilligen (Zivis) am 6. Mai die tatsächlich allererste Gruppe seit Ausbruch des Krieges am 7. Oktober 2023, die eine Sondergenehmigung zum Besuch des Felsendomes und der Al-Aqsa-Moschee bekommen hat. Für unsere Freiwilligen immer ein besonderes Erlebnis; wobei unser Zivi Mustafa natürlich dieses Privileg sehr regelmäßig erleben kann.
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Zu Gast bei den deutschen Grabesrittern
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Anders als in Österreich feiern die deutschen Grabesritter zweimal im Jahr eine feierliche Aufnahme ihrer Kandidaten im Rahmen einer Investitur. Am Wochenende vom 10. – 12. Mai fand sie unter Vorsitz von Kardinal Reinhard Marx in Düsseldorf statt. Auf Einladung des Statthalters, Dr. Michael Schnieders, durfte ich zum Thema der aktuellen Lage im Heiligen Land sprechen – natürlich mit einem Schwerpunkt auf der Lage der Christen.
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Maiandachten im Klagenfurter Dom
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Gerade in Zeiten der Pandemie haben wir verstanden, wie wichtig es für uns ist, in aller Regelmäßigkeit auch Einladungen in Österreich wahrzunehmen. Das fördert unsere Bekanntheit als Pilger-Hospiz – und wenn es darauf ankommt, auch die Spendenbereitschaft unseres Freundeskreises.
Der Dompfarrer von Klagenfurt, Kan. Dr. Peter Allmaier, bat mich darum, den Maiandachten vorzustehen und in der Predigt die Bibelstellen mit der aktuellen Lage im Heiligen Land zu verbinden. Eine Einladung, der ich sehr gerne gefolgt bin.
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Unterstützung der Christen im heiligen Land
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Der ungarische EU-Kommissar Olivér Várhelyi hat ein sehr ehrliches und ausgeprägtes Interesse am Schicksal und Leben der Christen im Nahen Osten und insbesondere im Heiligen Land. Bei seinem Arbeitsbesuch am 28. Mai kehrte er beim griechisch-orthodoxen Patriarchen Theophilos III. ein. Besprochen wurde vor allem die Lage der Christen in Gaza, Jerusalem und der Westbank.
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Studientag Holocaust
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Zu den wesentlichen Inhalten unseres Pädagogischen Begleitprogrammes für die Freiwilligen im Haus, das seit 2016 der Gesetzgeber vorschreibt, wir allerdings schon viele Jahre davor initiiert haben, gehört die Begegnung mit Zeitzeugen und Überlebenden des Holocausts. Im Bild sehen wir Herrn Otto Nagler, der im Oktober seinen 104. Geburtstag begehen wird – bei hoffentlich guter Gesundheit!
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Vortrag zur aktuellen Lage
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Kaum eine Begegnung, bei der ich nicht gefragt werde: Wie geht es Euch? Wie ist die Lage vor Ort? Wie geht es den Christen des Heiligen Landes? Entsprechend groß war das Interesse bei einem Vortrag in Klagenfurt am 21. Mai, den die Grabesritter der Komturei organisiert hatten und öffentlich zugänglich machten. Es freut mich, dass so viele Menschen Interesse zeigen und Anteil nehmen an den aktuellen Geschehnissen, die uns belasten.
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Katholisches Bildungswerk St. Pölten
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Selbes Thema, andere Baustelle. Auch das Bildungswerk der Diözese St. Pölten bat einen breiten Interessentenkreis zu einem online-Vortrag zur aktuellen Lage im Land und in unserem Haus. Verständlicherweise stellten sich viele Fragen im Anschluss an den etwa einstündigen Vortrag. Auch für diese Möglichkeit bin ich sehr sehr dankbar! Sie hilft uns, auf unsere Nöte hinzuweisen.
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Fronleichnam in der Heimat
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Es entspricht schon fast einer kleinen, vor allem aber liebgewonnenen Tradition, dass ich an Fronleichnam in meiner Heimatdiözese Burgenland aushelfe. In unserem Pfarrverband zu Hause ist mein Ortspfarrer gewiss dankbar, wenn ich ihm bei drei Gemeinden im wahrsten Sinn des Wortes „unter die Arme greife“ und das Allerheiligste Altarsakrament durch den Ort zu den wunderschön bereiteten Altären bringe.
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Abschied von Waltraud Wimmer
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In stiller Anteilnahme und großer Dankbarkeit nehmen wir Abschied von Waltraud Wimmer, die nach langem und schwerem Leiden in das himmlische Jerusalem Einzug halten durfte. Als Volontärin liebte sie unser Haus und hielt ihm die Treue. Die „Kranzablöse“ dachte sie noch unserem Sozialfonds des Hauses zu. Am 31. Mai beteten wir gemeinsam in Heiligenkreuz zu ihrer Verabschiedung – in der christlichen Hoffnung auf ein Wiedersehen!
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So helfen Sie uns: |
Österreichisches Hospiz – Sozialfonds
AT43 1919 0003 0015 0125
BSSWATWW |
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Österreichisches Hospiz – Bauspende
AT17 1919 0004 0015 0124
BSSWATWW |
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Ich danke Ihnen sehr! |
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Österreichisches Pilger-Hospiz
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