Misericordina. Arznei für das Herz.
WJT 2019 Olivenholz-Rosenkränze aus Bethlehem für Arbeit vor Ort und Frieden in der Welt.
Eine missionarische Verschenkaktion des Papstes, dokumentiert von Andrea Krogmann im Auftrag des Österreichischen Pilger-Hospizes in Jerusalem.
Einem Herzensanliegen des Papstes Franziskus folgend wurden 1,5 Millionen Rosenkränze aus Olivenholz im Heiligen Land für den kommenden Weltjugendtag in Panama in Auftrag gegeben. Zahlreiche Menschen finden so Arbeit in Bethlehem und in der gesamten Welt einen Weg zum Frieden.
Knorrig, wild, genügsam: Seit Tausenden von Jahren kultivieren Menschen im Heiligen Land Olivenbäume. Schon in der Bibel kommt dem Baum mit seinen immergrünen Blättern und wertvollen Früchten eine besondere Rolle zu. Die Taube bringt Noah einen Olivenzweig, als die Flut weicht. Mit dem Öl ihrer Früchte salbte man Könige, Propheten und Kranke. Mit ihm entzündete man das Licht im Tempel, und bis heute erinnern Olivenzweige Gläubige an den Einzug Jesu nach Jerusalem. So wurde der Baum zum dominierenden Symbol für vieles, was heute im Heiligen Land so dringend benötigt wird: Frieden, Hoffnung und Wohlstand.
Zu Bethlehem gehört der Olivenbaum fast so wie Weihnachten. Seit mehr als tausend Jahren verarbeiten Handwerker das honigfarbene Holz zu Kunstwerken. Traditionell von Hand und in kleinen Familienbetrieben entstehen Krippen, Schnitzfiguren, Schmuck und Anhänger, Kreuze und Rosenkränze. Von hier aus tragen sie ihre Botschaft der Hoffnung und des Friedens in alle Welt.
So wie die Rosenkränze für den 23. Weltjugendtag 2019 in Panama. Wie in Bethlehem die Arbeiter werden 12.000 Kilometer Luftlinie entfernt in Panama-Stadt die jugendlichen Teilnehmer die Perlen aus dem Heiligen Land durch ihre Finger gleiten lassen.
Am Anfang stand das Herzensanliegen des Papstes: Die Jugend möge um Frieden in der Welt beten, und dieses Gebet müsse mit dem Heiligen Land beginnen. Herausgekommen ist ein karitatives Großprojekt. In Zusammenarbeit von Caritas Jerusalem mit der „Association Saint-Jean-Marie Vianney Lausanne“ entstehen in 18 Monaten Arbeit 1,5 Millionen Rosenkränze.
Anders ausgedrückt:
30 Tonnen Fracht, 81 Millionen Perlen, 1,5 Millionen Kreuze, Zellophanbeutel und Papstbildchen, 750 Kilometer elastische Schmuckkordel Marke „Stretch Magic 1mm“. Und ein über anderthalb Jahre gesichertes Einkommen für rund 800 Menschen aus Bethlehem, indirekte Profiteure wie Holzhändler und Lieferanten nicht mitgerechnet.
Einen US-Dollar kosten Herstellung und Transport pro Exemplar, überschaubar aus westlicher Sicht und für die beteiligten Familien in Bethlehem eine unbezahlbare Hilfe.
In zwei Containern sind eine Million Rosenkränze aus Bethlehem nach Panama verschifft worden: für jeden Teilnehmer zwei, einen für sich, einen für einen Menschen in seiner Heimat. Die verbleibende halbe Million soll unter anderem an Jugendliche verteilt werden, die nicht an dem Weltjugendtag teilnehmen können. Die missionarische Verschenkaktion trägt den Namen Bethlehems und den Wunsch seiner Menschen nach Frieden noch einen Schritt weiter in alle Welt.
Papst Franziskus, Angelus, 17. November 2013:
„Jetzt möchte ich euch zu einer Medizin raten. Manch einer mag denken: »Ist der Papst jetzt Apotheker?« Es handelt sich um eine besondere Medizin, um die Früchte des Jahres des Glaubens zu konkretisieren, das sich seinem Ende zuneigt. Doch es ist eine Medizin aus 59 Kügelchen, die eine Arznei für das Herz sind. Es handelt sich um eine »geistliche Medizin«, deren Name Misericordina ist. Eine kleine Schachtel mit 59 Arzneikügelchen für das Herz. Diese kleine Schachtel enthält die Medizin, und einige Ehrenamtliche werden sie unter euch verteilen, während ihr den Platz verlasst. Nehmt sie! Es ist ein Rosenkranz, mit dem man auch den »Rosenkranz der Barmherzigkeit« beten kann, geistliche Hilfe für unsere Seele und um überall die Liebe, die Vergebung und die Brüderlichkeit zu verbreiten. Vergesst nicht, diese Medizin zu nehmen, denn sie tut gut, ja? Sie tut dem Herzen, der Seele und dem ganzen Leben gut!“
Unter diesem Leitzitat wurde die Ausstellung „Misericordina. Arznei für das Herz.“ am 15. Dez. 2018 in Anwesenheit der Fotografin Andrea Krogmann und Rektor Markus St. Bugnyár eröffnet. Bis Ende Mai 2019 kann die Ausstellung im 2. Stock bei uns im Österreichischen Pilger-Hospiz besichtigt werden –nützen Sie die Möglichkeit und lernen Sie ein Stück Lebenswirklichkeit im Hl. Land kennen.